Die Bedeutung von lokaler Fracht steigt

12/11/2021

Die Angaben über die Frachten im Freihafen von Ventspils im Jahr 2021 zeigen deutlich, dass sich der Hafen verändert, das Wichtigste ist, eine lokale Frachtbasis zu schaffen. In 10 Monaten wurden an den Terminals im Freihafen von Ventspils mehr als 9 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen. Der Rückgang der Nachfrage nach Transit von Energieressourcen hat sich auf das Gesamtfrachtvolumen ausgewirkt. Inzwischen ist in den Frachtgruppen, die nicht direkt von geopolitischen Bedingungen abhängig sind, seit langem stetiger Zuwachs zu beobachten.

Frachten von Energieressourcen wirken sich auf die Gesamttonnenzahl aus

Rückläufige Tendenzen des Umfangs bei Frachten der Energieressourcen aus geopolitischen und wirtschaftlichen Gründen sind im Hafen von Ventspils spürbar. Mit Blick auf die Zukunft ist auch die europäische grüne Initiative bzw. „Green Deal“ zu berücksichtigen, die den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen fordert, um bis 2050 in Europa Klimaneutralität zu erreichen. Bereits jetzt und in Zukunft werden die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen und das Umschlagsvolumen in allen europäischen Häfen noch weiter sinken.

Mehr lokale Fracht

Es ergibt sich ein anderes Bild für den Hafen, wenn wir Frachtgruppen ohne oder mit minimalem geopolitischem Einfluss gesondert betrachten. Ventspils hat bereits vor mehr als 20 Jahren gezielt mit der Entwicklung des Industrieparks begonnen, damit zumindest ein Teil des Hafens, wenn er sich ausdrücken kann, eigene Frachten für den Umschlag produziert. Die Nähe zum Hafen ist sicherlich ein zusätzliches Argument dafür, dass sich ein exportorientiertes Unternehmen für Ventspils als Produktionsstandort entscheidet. Auch die Statistik zeigt deutlich, dass bei den nicht direkt von geopolitischen Gegebenheiten abhängigen Frachtgruppen seit langem ein stetiger Anstieg zu verzeichnen ist – Ro-Ro-Frachten, Holzprodukte, Agrarprodukte, Flüssigchemie, Metalle etc. In zehn Monaten ist das Volumen dieser Frachten um 10 % gestiegen.

Eigene Nische und Marktanpassung

Die zweite Jahreshälfte markierte positive Trends auch bei der Diversifizierung des Terminalbetriebs – einer der leistungsstärksten Terminals des Ventspils Freihafen „Kālija parks“, der einst für den Umschlag von Mineraldüngerfrachten gebaut wurde, hat erhebliche Investitionen in die Anpassung der Terminalinfrastruktur für den Umschlag von Getreidefrachten .getätigt.
 
Im September kündigte die Fährgesellschaft „Stena Line“ ehrgeizige Entwicklungspläne für den Freihafen Ventspils an. Bereits im dritten Quartal dieses Jahres wurde ein größeres Fracht- und Passagierschiff „Stena Scandica“ an die Fährlinie Ventspils – Nyneshamn angeschlossen, wodurch das Volumen der Ro-Ro-Frachten in 10 Monaten um 5,3% gestiegen ist, die Zahl der beförderten Passagiere – um 30%. Aber im nächsten Jahr plant „Stena Line“, die vorhandenen Fähren durch völlig neue 240-Meter lange Fähren vom Typ E-Flexer zu ersetzen.

Einer der besonderen Vorteile des Hafens Ventspils ist auch eine geeignete Infrastruktur und Erfahrung im Sperrgutumschlag. Die Renovierungs- und Rekonstruktionsarbeiten im Auftrag der Verwaltung des Freihafens Ventspils der Zufahrtsstraße in der Plosta-Straße befinden sich derzeit in der Abschlussphase. Teil dieses Projekts ist auch der Bau und die Anordnung der Zufahrt für Sperrgüter gegenüber dem staatlichen 1. Gymnasium Ventspils in der Brivibas-Straße. Gesamtprojektkosten – 162 Tausend Euro. Die Anordnung dieses Platzes war für die Anlieferung besonders großer Sperrgüter zum Terminal notwendig. Tendenzen zeigen, dass das Volumen dieser Frachten im Hafen deutlich zunimmt.