In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 haben die Terminals im Freihafen Ventspils insgesamt 3,14 Millionen Tonnen umgeschlagen. Das erste Quartal entsprach den Erwartungen hinsichtlich der Auswirkungen der Sanktionen und der geopolitischen Lage auf den Umschlag von Transitfracht.
Im Februar dieses Jahres traten Sanktionen der Europäischen Union in Kraft, die den Transport, einschließlich des Umladens, von Rohöl und Erdölerzeugnissen mit Ursprung in und Ausfuhr aus Russland verbieten. Wie erwartet, wirkt diese Verordnung erheblich auf den Frachtumschlag im Hafen von Ventspils aus, wo in der Vergangenheit russische Ölprodukte den größten Anteil am Frachtaufkommen hatten. Der Haushalt der Verwaltung des Freihafens Ventspils für das Jahr 2023 wurde unter Berücksichtigung des Rückgangs des Frachtaufkommens geplant, deswegen ist diese Situation keine Überraschung und die Verwaltung des Hafens hat sich darauf vorbereitet.
In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 haben die 12 Privatterminals im Freihafen von Ventspils 3,14 Millionen Tonnen umgeladen, was um 20,9% weniger ist als im Quartal 1 des Vorjahres. Der größte Anteil von Fracht entfällt weiterhin auf Erdölprodukte, gefolgt von kasachischer Kohle. Die drittgrößte Frachtgruppe nach Volumen in Ventspils war die mit Fähren beförderte Fracht (Ro-Ro). Dieses Jahr ist in dem Hafen von Ventspils das Volumen verschiedener landwirtschaftlicher Produkte, Getreide und Holzprodukte sowie verschiedener Metalle gestiegen.
Gleichzeitig ist zu betonen, dass die Mengen von Gütern nur eines der vielen Leistungsmerkmalen des Hafens sind. Die Verwaltung des Freihafens Ventspils hat mehrere neue Initiativen gestartet, die sich positiv auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung der Region auswirken sollen.
Die SIA (GmbH) BLNC bereitet sich darauf vor, bis zu 25 Millionen Euro in Ventspils zu investieren, um ein Trinkwasserspeicherterminal und eine Exportinfrastruktur zu bauen. Bei der Durchführung des Projekts werden bis zu sogar 3-6 Millionen Tonnen von nicht abgefülltem Trinkwasser mit Tankern in Orte, wo Trinkwasser ein knappes Wirtschaftsgut ist, ausgeführt.
Ventspils ist ein Tiefwasserhafen mit der richtigen Infrastruktur für den Umschlag verschiedener Arten von Gütern. In Verbindung mit der natürlichen Windhöffigkeit der Region und der damit verbundenen höchsten jährlichen Anzahl an Sonnentagen in Lettland eignet sich Ventspils hervorragend für die Entwicklung eines Produktions- und Dienstleistungszentrums für erneuerbare Energien. Im Jahr 2022schloss die Verwaltung des Freihafens Ventspils Verträge über die Erteilung von Entwicklungsrechten für den Bau von vier Solarparks ab. Die Entwicklung der Erzeugung von Sonnenenergie ist nicht nur grundlegender Schritt zur Unabhängigkeit der Energieversorgung, sondern auch eine wesentliche Investition in der künftigen Entwicklung, da sie den zusätzlichen Vorteil nicht nur für die Entwicklung der Industrieparks und Produktionsanlagen in Ventspils, sondern auch für den Hafen bietet. Dieses Jahr plant die Verwaltung des Freihafens Ventspils eine Studie über die beste Lösung für die Wartung von Windparks im Küstengebiet und der dazugehörigen Infrastruktur im Hafen von Ventspils durchzuführen, die auch die Modellierung eines neuen Terminals im Nordhafen von Ventspils umfassen wird.